30. Dezember 2010

Atilla´s Theken Thesen – Rückblick Teil 2


Heute geht es weiter mit Wolfsburg, Stuttgart, Köln, Gladbach und den Bayern

An dieser Stelle sei einmal gesagt, dass wir nicht jedes Bundesligateam und seine Leistung in der Hinrunde analysieren können. Mannschaften wie Hoffenheim oder Hannover interessieren hier in Atilla´s Umgebung keine Sau. Genauso wenig der VfL Wolfsburg.
Trotzdem schreibe ich über ihn, weil er für mich symbolisch für schlechte Leistung steht. Da hat man einen riesigen Konzern im Rücken und personell gesehen eine der teuersten Bundesligamannschaften und eiert in der Liga gerade mal so blöd herum. Würde der Edin Dzeko mal nicht mehr treffen, gehen vielleicht irgendwann ganz die Lichter bei den Wölfen aus.
In Wolfsburg sollten sie sich wirklich aufs Auto bauen beschränken. Das können sie eigentlich ganz gut. Vom Fußball haben sie keine Ahnung. Weder der Manager Hoeneß noch der englische Coach McLaren schaffen es dem Verein ein erfolgreiches Gesicht zu verleihen. Woran liegt es? Am Geld kann es jedenfalls nicht liegen. Das zeigt doch schon allein die Tatsache, dass man einen Diego für teuer Kohle von Juventus Turin loseisen konnte. Aber auch ein Mario Mandzukic kostete sage und schreibe sieben Millionen. Jetzt wird der ein oder andere fragen: Wer ist dat denn?
Einzig und allein die Rückkehr von Arne Banane könnte den Wölfen mehr Stabilität hinten verleihen. Bleibt nur die Hoffnung, dass der Dzeko uns wenigstens in der Liga erhalten bleibt. Er ist wirklich ein super Stürmer, spielt nur mittlerweile für den falschen Verein.
Und die ehemalige Zaubermaus Diego sollte das ständige Nachschlagen und Nachtreten lassen, wenn es mal nicht läuft. Das nervt ebenfalls. Stellt ihm nen alten Polo aufs Trainingsgelände – den darf er gerne eintreten.

Erinnert ihr euch noch an die Supersiege des VfB Stuttgart in dieser Saison? Die fackelten die Gladbacher am 4. Spieltag mit 7:0 ab und auch Werder Bremen schickte man mit 6:0 zurück an die Weser. Das war aber auch schon das einzig positive, was man in der Hinrunde über die Schwaben schreiben kann. Jetzt starten die Stuttgarter ja bekanntlich immer schlecht in die Serie. Aber hätte man sie vorher so weit unten erwartet? Wohl kaum.
Aber irgendwie konnte man die Löcher, die Jens Lehmann, Sami Khedira oder auch noch Mario Gomez hinterlassen haben, nicht stopfen. Dafür spielt jetzt ein Ulreich im Tor, der seine Bundesligatauglichkeit noch unter Beweis stellen muss. Fragt mal in München nach, wie das mit dem Rensing war? Im Mittelfeld spielt jetzt ein Gentner und ein Camoranesi turnt auch noch irgendwo herum im Kader.
Was habt ihr bloß mit der ganzen Kohle gemacht? Hat der Gomez nicht mal über 30 Millionen in die Kassen gespült und der Sami Khedira ebenfalls einen zweistelligen Millionenbetrag?
Okay, ihr baut gerade euer Stadion um. Aber gehen dort wirklich alle Transfererlöse rein?
Hinzu kommt, dass die relativ schlechte Mannschaft sich immer wieder aufs neue auf verschiedene Trainer einstellen muss. Da kann natürlich keine vernünftige spielerische Linie herein kommen.
Hauptsache der Jogi hat das auch mal erkannt und schaut in der Rückserie nicht so oft Spiele in Stuttgart an. Nominiert er den Tasci und lässt den Hummels zu Hause, wird man auch an Jogi´s Kompetenz zweifeln. Aber so weit wird es hoffentlich nicht kommen.

Die Rheinclubs aus Köln und Gladbach fasse ich mal zusammen, obwohl das die Fans vielleicht gar nicht gerne lesen. Aber beide Traditionsvereine stehen mit dem Rücken zur Wand und begeisterten nur wenig. Die Gladbacher immerhin in zwei Spielen gegen Leverkusen. Am zweiten Spieltag feierte man mit einem 6:3 Auswärtssieg in der Bayarena ein Torfestival. Auch im Pokal konnte man gegen den gleichen Gegner ähnlich begeistern. Das war es dann auch schon.
Ach sorry, der 4:0 Auswärtssieg beim FC aus Köln ging dem Gladbach-Fan mit Sicherheit auch noch runter wie Öl. Da hört es dann aber wirklich auf. Mit 10 Punkten auf dem Konto hält man die rote Laterne fest in den Händen über die Weihnachtstage. Aber man lässt sich was einfallen. Mike Hanke wird kommen und soll die Fohlen aus der Misere schießen. Wollen wir´s mal hoffen.

Und wer schießt die Geißböcke wieder nach oben? Die Hoffnungen können nicht allein auf Podolski und Novakovic beruhen. Die werden das nicht schaffen, zumal sie sich auch außerhalb des Platzes nicht bestens verstehen. Irgendwie fehlt dort einer, der im Mittelfeld die Fäden zieht. Vielleicht hat man sich auch bei der Verpflichtung des Nationalspielers Podolski zu sehr auf diese Personalie beschränkt und vergessen um ihn herum eine geschlossene Mannschaft aufzubauen.
Mit einer 0:3 Pleite auf Schalke geht man jetzt in die Pause. Aus ihr heraus wird man mit Torwart Rensing kommen, wo jeder gespannt ist, wie der sich schlagen wird.
Zum Glück haben sie den Meier aus seinem Büro gejagt. Der hat ja bekanntlich schon in Dortmund gezeigt, wie man ein Verein herunterwirtschaften kann. Vielleicht kam das aber auch zu spät.
Bleibt jetzt nur die Hoffnung, dass der Alttrainerfuchs und Neu-Sportdirektor Volker Finke Gehör beim mächtigen Präsidenten Overath findet. Aber dafür wurde er ja geholt.
Und das tolle Kurzpassspiel der Freiburger ist auf Finke´s Mist gewachsen und wird noch heute von Robin Dutt erfolgreich weiter geführt. Vielleicht kann er ja hier etwas auf den FC übertragen.

Last but not least sollen natürlich die Bayern nicht fehlen. Nachdem der Rückstand auf den BVB zeitweise einmal 17 Punkte betrug, wurden jetzt neue Ziele formuliert: Platz 2 und direkte Qualifikation für die CL. Da dürfen die Bayern Fußball-Deutschland auch irgendwie nicht fehlen, weil nur sie kurz- und mittelfristig den Titel wieder nach Deutschland holen können.
Auch dieses Jahr ist man in der Königsklasse wieder auf Kurs. Und auch den DFB-Pokal wird man mit Sicherheit gewinnen. Oder glaubt jemand, dass die Bayern gegen die Alemannia aus Aachen stolpern werden?
In der Bundesliga spielen sie nur eine mittelmäßige Rolle. Niederlagen gegen Schalke, Dortmund, Kaiserslautern und auch gegen Mainz belegen dies deutlich. So kommt man ganz oben dieses Jahr einfach nicht heran.
Gerade zu Anfang der Hinserie waren deutliche Unstimmigkeiten in München zu erkennen. Das Verhältnis zwischen Trainer und Vorstand schien angekratzt zu sein und auch auf dem Feld fehlte die Torgefahr und Leichtigkeit eines Arjen Robben oder eines Thomas Müller. Letztgenannter spielte zwar, wirkte aber irgendwie müde und ausgelaugt. Kein Wunder nach dieser fantastischen Vorsaison und der grandiosen WM.
Genau diese WM kam den Verantwortlichen des FCB teuer zu stehen. Dort spielte sich der holländische Flügelflitzer Robben schließlich kaputt. Ende des Lieds: Er spielte nicht eine Minute in der Hinrunde und die Bayern stritten heftig mit dem niederländischen Verband.
Dass sie im Moment nicht so gut auf Holländer zu sprechen sind, hat nun auch Mark van Bommel zu spüren bekommen. Sein Vertrag wird im Sommer nicht verlängert. Es kann sogar sein, dass er noch diesen Winter gehen muss.
Positiv hingegen ist die Entwicklung des Mario Gomez. Obwohl er immer noch relativ oft herum stolpert, trifft er nun wenigstens wieder wie am Fließband. Er spürt das Vertrauen des Trainers und zahlt es mit reichlich Toren zurück. Nun spricht augenblicklich keiner mehr über Miro Klose in München. Ist schon komisch, oder?
Dank des Sieges der Eintracht gegen Spitzenreiter Dortmund ist der Rückstand für die Münchener auf „nur“ 14 Punkte geschmolzen. Auch wenn es aussichtslos erscheint, bin ich mir sicher, dass man im stillen Kämmerchen beim FCB mit einem Rechenschieber rumhantiert und seine Meisterschaftsträume noch nicht ganz begraben hat.

Das war Atilla´s Rückblick der Hinrunde.
Bleibt mir auch im neuen Jahr bei den wöchentlichen Theken-Thesen erhalten.

In diesem Sinne

Frohe Weihnachten gehabt zu haben und einen guten Rutsch ins neue Jahr

Euer Atilla

27. Dezember 2010


In den Tagen rund um Weihnachten stellte sich der Kapitän und VfK-Spieler de, „IchSo: ErSo Armer Teur“. Lang ließ Ihn Zappolmoyela auf sein Nr. 8 warten, jetzt hat er sie: CHRISTIAN "Ronaldo" Wache.

ErSo: Darf ich rein kommen?

IchSo: Komm rein. Hier hast Du nen Kaffee. Wir fangen direkt an. Haben ja beide keine Zeit, weil wir Ochsen noch auf den letzten Drücker Weihnachtsgeschenke besorgen müssen!
ErSo: Jo, fang an. Stell mir die erste Frage. Aber darf ich den Ball währenddessen nebenher jonglieren?

IchSo: Tu, was Du nicht lassen kannst. Christian, jetzt beginnt gerade die Fußballfreie Zeit. Wie geht es Dir dabei? Du hast doch eigentlich immer einen Ball am Fuß, wie ich sehe und wirst als Fußballverrückt bezeichnet.
ErSo: Na ja, es geht ja schon am 06.01 wieder los, wie ich gerade gelesen habe. Also ist die Pause ja nicht ganz so lang und dazwischen gibt es ja noch Hallenturniere! Aber es stimmt schon: Ich werde wohl noch solange Fußball spielen, wie ich noch laufen kann ..ohne geht eben nicht !!!

26. Dezember 2010

Atilla´s Theken Thesen – Rückblick Teil 1


Wie haben sich der BVB, die Mainzer, die Schalker und Bayer 04 geschlagen?

In der Rückschau betrachtet war es schon irgendwie eine merkwürdige Hinrunde. Der Rekordmeister Bayern München ist zwar auf Tuchfühlung zur Champions-League, spielt aber – gemessen an den eigenen Ansprüchen – auch nur eine mittelmäßige Saison.
Noch nicht einmal Mittelmaß erreichte man auf Schalke, in Bremen oder in Wolfsburg.
Ganz düster sieht es dagegen in Gladbach oder Stuttgart aus.
Super läuft´s hingegen in Hannover, Freiburg oder Mainz.
Phänomenal läuft es natürlich beim Herbstmeister aus Dortmund. Aber alles der Reihe nach.

Fangen wir mal mit den Mainzern an. Die legten los wie die Feuerwehr und holten sieben Siege in Folge. Erst am achten Spieltag gegen den HSV setzte es die erste Niederlage. Verantwortlich für diesen Erfolg ist der Jungtrainer Thomas Tuchel, der seine Jungen Wilden zu Höchstleistungen treibt. Dies war zu Beginn der Saison besonders beim Spiel in Wolfsburg zu erkennen. Obwohl man dort 0:3 zurücklag, steckte man nicht auf und holte schließlich noch den 4:3 Auswärtssieg.

24. Dezember 2010

Tagebuch Eintrag 11 – Dortmund in Eintracht


Los geht´s
Irgendwie tut eine Fußballpause ja auch mal ganz gut. Aber irgendwie fängt man nach vier Tagen ohne Ball auch wiederum an am Rad zu drehen. So auf jeden Fall haben es mir einige der Kicker der Ersten bestätigt. Ich glaube, das war auch der Grund, warum nun schon zwei Mal Training in der Halle statt fand. Eigentlich wollte der Spielertrainer diese Einheiten nutzen um noch die letzten Saisonspiele erfolgreich zu bestreiten. Aber das konnten wir ja bekanntlich knicken. Wenn schon am Frankfurter Flughafen nichts mehr geht, dann geht auch spätestens nichts mehr im beschaulichen Nordbögge. Der Platz ist auf jeden Fall so weiß, als dass er die Spielstätte von Dynamo Minsk sein könnte.
Aber apropos Frankfurt. Ich wollte euch ein wenig über die kleine interne Mannschaftsfahrt erzählen, die ich am Samstag mitgemacht habe und diese führte zum Bundesliga-Spiel Eintracht Frankfurt gegen Borussia Dortmund. Eigentlich war ich schon so gut wie im Weihnachtsurlaub in meiner Heimatstadt Berlin. Als ich aber von der Fahrt hörte und auch noch spontan Plätze frei waren, entschloss ich mich mitzufahren. Ich bin zwar weder Eintracht noch Dortmund-Fan, aber die buntgemischte lustige Truppe war für mich ausschlaggebend mitzufahren. Irgendwie total behämmert im Nachhinein freiwillig 250 km Autobahn zurück zu legen. Hat ja gar nicht geschneit die letzten Tage! Und vor allem hat es ja auch keine Staus und querstehende LKWs gegeben in ganz Deutschland.
Arschlecken. Wir fahren da hin. Egal wie kalt es ist, egal was die Straßen sagen, auf geht’s....


Vorm Bulli
Erst einmal passierte gar nichts. Um 9.30h als der Treffpunkt ausgemacht wurde, waren gerade einmal zwei von sieben Leuten am Sportplatz. Es war das Bruderpaar, was schon mit dem Funke-Bulli wartete. Der Diesel-Motor des Transit lief und vorne in der Windschutzscheibe lagen zwei ausgebreitete Fan-Schals. Ich kam näher und es war unschwer ein Eintracht-Wappen zu erkennen. „Was?“, dachte ich mir. Normalerweise ist hier in NRW doch keine Sau Eintracht-Fan. Ich dachte eigentlich, dass wird Leute- und Fanmäßig eine ganz klare Kiste für Dortmund. „Auswärtssieg“ war eigentlich der Sprechgesang, auf den ich mich eingestellt habe. Ich stieg in den Bulli ein und dachte mir, dass ja bestimmt noch der ein oder andere Schwarz-Gelbe hier mitfahren wird.
Keine zehn Minuten später kam auch schon der erste Dortmund Fan angefahren. Aus anonymen Gründen werden die Mitfahrer heute von mir nicht wirklich 1:1 personalisiert – also nenne ich ihn Ewald. Ewald stieg aus seinem Auto aus und begrüßte uns herzlich. Wo hatte der seine BVB Utensilien? Trikot? Fan-Schal oder irgendeine Tröte mit dem BVB-Logo drauf?
Das gab es bei ihm nicht. Der war so neutral angezogen, als würde er auf den Christkindlmarkt nach Nürnberg fahren wollen. Egal, dachte ich mir. Hauptsache der macht gleich Stimmung.
Dann erreichte dem Hauptorganisator ein Telefonat. Richard war an der anderen Leitung. Er meinte nur, er würde gleich kommen. Gestern war es ein wenig später bei ihm und er hatte noch Weihnachtsfeier vom Betrieb aus. Er schiebt sich noch kurz ein Aufbackbrötchen in den Ofen und dann macht er sich auf den Weg.
Dimitri, dem Leiter des Projekts hier, ist fast das iphone in den Schnee gefallen, als er das hörte. „Wir haben seit 10 Minuten ausgemachten Treffpunkt, du Sackgesicht!“ schrie er leicht erregt.
„Geh doch noch baden du Klöttenponny“ setzte er noch einen drauf. „Aber lass Badewasser drin, ich geh auch noch rein!“ setzte er dem ganzen die Krone auf. Ich kenne diese blöden Sprüche ja aus der Kabine, aber trotzdem muss ich immer wieder auf ein neues lachen.
Eine kurze Zeit verging und der nächste Mitfahrer näherte sich der Truppe. Er kam mit lauter Musik und schnellem Tempo angefahren. Er erinnerte mich mit diesem Fahrstil an BA vom A-Team.
Als er die Fahrertür öffnete, dachte ich mir: Der sieht auch optisch irgendwie aus wie BA.
Später stellte sich heraus, dass das der absolute Klassenclown war. Der Typ ist ein richtig lustiger Vogel. So einen brauchst du im Team. Dazu aber später mehr...
BA war auf jeden Fall so gekleidet als würde er in wenigen Minuten zum Strandpicknick nach Norderney fahren. Wahnsinn. Der kannte keinen Schal, keine Mütze und auch keine Handschuhe. Der Kollege hatte einen gestreiften Sommerpulli mit V-Ausschnitt an und ein dünnes Jäckchen.
Er sah aus als würde er diesen Morgen noch mit seiner Oma Haferflocken gefrühstückt haben.
Und auf geht’s in die Commerzbank-Arena bei minus 7 Grad Celsius.
Nun trudelte auch Richard mit seinem Karren ein. Er versuchte mit 6 km/ Schrittgeschwindigkeit den Parkplatz hoch zu fahren. Das klappte aber leider im ersten Anlauf nicht, weil der Typ Sommerreifen drauf hatte. Also rutschte er wieder die kleine Rampe herunter.
Dann fuhr er den Meereweg langsam herunter um Anlauf zu nehmen. Beim Wendemanöver blieb er allerdings erneut im Schnee stecken. „Oh scheisse. Wir komme hier nie pünktlich weg!“, dachte ich mir. Richard hatte die Ruhe weg. Kein Wunder, er hatte ja noch zehn Minuten vorher sein warmes Brötchen gefrühstückt. BA fand den Vorfall auch so lustig, dass er lautstark anfing zu lachen.
Lachen scheint er gerne, was sich später im Bulli herausstellte. Halb Nordbögge war spätestens jetzt bei dem Lachlärm wach.
Jetzt kam auch noch Marc an und die Truppe konnte endlich los fahren.

Im Bulli
Los ging also die weite Reise in Richtung Frankfurt, dachte ich mir. Ich schnallte mich erst einmal schön an und machte es mir im Sitz gemütlich. Das hätte ich mir auch sparen können. Nach exakt 55 Sekunden machten wir den ersten Rast. Dieser ereignete sich am Getränkemarkt. BA und Dimitri stürmten den Laden und kamen mit zwei Klimperkisten heraus. Bier und Mixbier waren da drin. Wer hat denn an den Fahrer gedacht?, schoss mir durch den Kopf. Die Antwort: Entweder er trinkt mit oder er hat Pech. Es machte „zisch“ und das erste Bier war offen.
Wir waren gerade auf der A45 unterwegs als einer der Truppe wiederum so was von laut lachte, dass der Fahrer schon zusammenzuckte. Ich war zuerst ratlos und wusste nicht, warum er so lachte. War er einfach ein lebenslustiger Typ und hatte Spaß an diesem Ausflug? Als sich dann aber meine Nasenflügel zusammenzogen, wusste ich um den Grund seines Ausbruchs. Er setzte widerlichen Gestank frei. Das war so Atem betäubend, dass wir alle Fenster bei Tempo 135 öffnen mussten. Selbst Asrael der Fahrer hielt seinen Schädel raus in die Eiseskälte. Der Furzer zelebrierte richtig seinen Gestank. Er lachte immer lauter und es sammelten sich Tränen in seinen Augen. Er fand die Leistung, die seinem Arschloch entsprang, phänomenal gut. So etwas hatte ich bis dato noch nicht erlebt. Wie freut der sich erst, wenn der BVB heute gewinnen wird, fragte ich mich. Es hat nur noch gefehlt, dass der Fahrer rechts heran fährt und der Bundespräsident ihm das Bundesverdienstkreuz überreicht. Oder aber Dieter Bohlen, Sylvie van der Vaart und Bruce Darnell teilen ihm mit:
„Mit dieser einzigartigen Leistung hast du echt das Zeug zum Supertalent!“.

Der am Lenkrad sitzende Asrael hatte kurze Zeit weniger zum Lachen. Einigermaßen erholt von dem Gestank sah er plötzlich die Fahrbahn nicht mehr. Die Sonne war auf Halbmast und es machte den  Anschein, als würde dieser Funke-Bulli direkt in die Sonne hinein fahren. Dazu kam auch noch der Schnee vom Dach und das Regenwasser von den anderen vor uns fahrenden Fahrzeugen.
So guckte Asrael also durch ein kleines Bullauge und lenkte das Gefährt weiter. Mir wurde ganz schön mulmig in der Magengegend. Ich war es auch nicht gewohnt, so oft Auto zu fahren. Aber plötzlich gingen mir wieder die Bilder von den querstehenden LKWs aus der Tagesschau durch den Kopf. Ich wollte meine Angst und Unruhe mit den anderen Fahrgästen teilen. Ein Blick in die Runde verriet allerdings, dass die anderen alle ziemlich tiefenentspannt waren. Der Beifahrer gab dem Fahrer schließlich ein Schluck Bier und dieser nahm fast dankend an. „Gib mir Mixbier – ich muss ja noch fahren!“ sagte er ohne mit der Wimper zu zucken.

Keine drei Minuten später und das Schauspiel mit den Arschgasen wiederholte sich. Bis wir in Frankfurt waren wiederholte sich das ganze bestimmt ungelogen 19 mal. Es war immer der Gleiche oder auch das Selbe. Scheiss Grammatik, sucht euch was aus. Bin ja schließlich kein Journalist und beim Rechtschreibtest in Köln war ich ja auch nicht der Beste.
Arsch auf, Duft heraus, blöd in die Gegend gucken, lautes Lachen, lautes Entsetzen, Fenster auf, kotzendes Würgen, Fenster zu, Klappe zu, Affe tot.

Als sich dann die Gemüter etwas beruhigten, kam Dimitri daher mit einer ganz schlauen Weisheit:
„Also Dortmund hat schon ein schweres Rückrundenprogramm!“
Der ganze Bulli lachte sich kaputt. Dass dieser nicht umfiel wie die A-Klasse beim Elchtest war alles. Er meinte natürlich, dass Dortmund auswärts starke Gegner haben wird. Aber das hat vor lauter Gebrüll keinen mehr interessiert....

Fortsetzung folgt...


 


21. Dezember 2010

Atilla´s Theken Thesen – Klappe 12


Frank Rost trifft den Zauberlehrling auf´m Aldi-Parkplatz in Gladbach
Do you know Theofanis lieber BVB-Fan?


Tief Petra zieht in ganz Deutschland seine Kreise. Es fröstelt und schneit und in allen Kreisligen werden Spiele abgesagt. Nur die Bundesliga schafft es einigermaßen dagegen anzugehen und den Ball rollen zu lassen. Nur so richtig dolle sah das diesen Spieltag nicht aus, was uns die Kicker an fußballerischen Leckerbissen geboten haben.
Bestes Beispiel hierfür bot wahrscheinlich das Spiel Stuttgart gegen Bayern. Es erinnerte eher an einen lockeren Kick zweier Betriebsmannschaften als an ein Bundesliga-Spiel.
Der VfB-Keeper Ulreich verteilte reichlich Geschenke an seinen Ex-Kollegen Gomez und auf der anderen Seite hatte der Butt irgendwie auch seine Spendierhosen an. „Ach die Fans wollen den Manuel Neuer eh nicht hier hin holen. Dann kann ich heute ruhig einen auf locker machen!“.
Vielleicht schafft es ja der schöne Bruno Mitte der Woche die Bayern etwas mehr zu ärgern. Das sollte er. Er selbst steht zwar noch nicht in der Schusslinie, dafür aber der komplette Vorstand des VfB, wenn es nach den Hardcore-Fans geht.

14. Dezember 2010

Atilla´s Theken Thesen – Klappe 11


Labbadia holt Manni Bender zum VfB
Schweini bis 2016 bei Bayern

In der Bundesliga dreht sich das Trainerkarussell weiter. Während wir aus Gladbach noch auf die offizielle Mitteilung warten, wurde in Stuttgart nach der nächsten Pleite alles klar gemacht. Der VfB holt das Landei Bruno Labbadia. Das soll mal einer verstehen. Das bedeutet anscheinend, dass man in Stuttgart schon fest für die Liga zwei plant.
Isst man im Schwabenländle den ganzen Tag eigentlich nur Spätzle und vergisst man Statistiken zu lesen? Mensch Meier. Der Bruno trainiert immer nur in der Hinrunde richtig gut und schmiert dann in der Rückrunde richtig ab. Ihr in Stuttgart habt dafür aber kein Polster geschaffen. Ob eure Rechnung aufgeht?

Was war bei den Bayern-Fans das beste nach dem nie gefährdeten 3:0 Heimerfolg? Vielleicht das erste Saisontor von Franck Ribery oder aber die Tatsache, dass Abwehrhühne van Buyten diesmal nicht für Verwirrung sorgen durfte? Nein, sicherlich beides nicht. Es war für jeden Bayern-Anhänger einfach geil zu hören, dass der Bastian Schweinsteiger bis 2016 beim Rekordmeister spielen wird und nicht zu Real Madrid, Chelsea London oder Borussia Dortmund wechseln wird.
So lange würde der Braafheid auch gerne bleiben wollen – darf er aber nicht.
So war es einfach ein gelungener Nachmittag und die Bayern bleiben den Freiburgern dicht auf den Fersen.

Und wer bleibt schärfster Verfolger der Borussia? So langsam zeichnet sich ab, dass es eigentlich nur die Leverkusener sein können. Die gewinnen recht locker und leicht durch zwei sehenswerte Tore von Renato Augusto in Hamburg mit 4:2.
Kerl, kauf dir einfach einen Bender und schon läufts in den Clubs. In Stuttgart geht das Gerücht um, dass Bruno Labbadia Manni Bender mitbringt. „Wir brauchen so einen, der Bananenflanken schlägt!“.
Apropos Bananen bzw. Schwarz-Gelb. Da die Dortmunder nächste Woche in Frankfurt nicht dreifach punkten werden, wird es dann zur Rückrundenbeginn ein Knallerspiel geben zwischen Bayer 04 und dem BVB oder Bender gegen Bender.

Von der Spitze verabschieden tun sich ein wenig die Mainzer. Nach der Niederlage in der Vorwoche gegen Erzrivale Eintracht Frankfurt vergurken sie nun auch gegen die Schalker.
Aber gegen einen Nationaltorwart kann ich es mir ja auch nicht erlauben einen Elfer so harmlos zu schieben wie Julian Schieber die Schiebedachtür seines Fiat Pandas. So geht das nicht.
Es läuft in Mainz die 37. Spielminute als Felix Magath ruft „Ey du, Trainingshose ausziehen! Du kommst gleich rein!“. Die Anweisung hat keiner so richtig verstanden, weil neben Edu auch noch alle anderen acht Auswechselspieler das gleiche taten.
„Ähh, Vollpfosten! Hätte ich einen von euch gemeint, hätte ich – Ey ihr – geschrien!“ ärgert sich der Trainer und Manager in Personalunion.
So aber kam der Brasilianer Edu ins Spiel und sorgte für frischen Schwung bei den Königsblauen.
Letztendlich haben die Knappen mit diesem Sieg auch einigermaßen zurück in die Spur gefunden und werden wohl im Tabellenniemandsland überwintern.

Dass der Reviernachbar aus Dortmund ganz oben überwintern wird, ist ja nichts neues. Jetzt aber gewinnen sie ihre Spiele auch noch, obwohl sie nicht viel besser waren. Hätte der Sahin den Freistoß richtig geschossen, so wäre er wahrscheinlich haltbar gewesen. Nein, er streichelt den Ball so elegant, wie sonst nur Lars Lenser und Andy Juraschuk ihre beiden Kätzchen.
Beim zweiten Tor dachte ich mir nur: „Jetzt klauen die Polen nicht nur Autos, sondern den eigenen Mitspielern auch schon die Tore!“. Da winkt der Lewandowski wie ein Irrer allen 80.000 zu, dass er noch leicht mit der Pläte dran war beim Kagawa-Schuss und er deshalb der Torschütze war.
Da kann er aber froh sein, dass der Schiri diese Geste nicht deuten konnte.

Und was geht denn mittlerweile ab bei Hannover 96? Dass die Leute nach dem erschütternden letzten Jahr wieder lachen können, freut mich ja. Aber muss es denn vielleicht so weit kommen, dass uns die Roten demnächst noch international vertreten? Der Ya Konan macht erst am Freitag zwei Buden gegen Stuttgart und merkt heute, dass er eigentlich eine Knieverletzung hat.
Die Kleinen sorgen weiter für Furore und lassen sich zumindest in der Hinrunde von den Großen nicht verdrängen.
So soll der Fußball auch sein – verwunderlich und unberechenbar.

Bis die Tage

Euer Atilla


10. Dezember 2010


Heute kurz vor dem Weihnachtsmarkt in Nordbögge wird sich uns der nächste VfK-Spieler im „IchSo: ErSo Armer Teur“ zur Verfügung stellen. Es ist der erste "von Glahn" , der  Spieler mit der Nr. 13,  Florian von Glahn.

IchSo: Florian, jetzt stehst Du Athlet mit Deinen 45kg vor mir, hast kein Gramm Fett auf der hohen Kante. Frage 1: Wie machst Du das? Bei uns setzt jedes Bierchen an. Frage 2: Kommst Du mit so wenig Reserven durch den Winter?
ErSo: Ja das müsstest du doch selber wissen. Meine Stärke liegt doch im Laufen. Ich laufe viel (manchmal zu viel) und dann kann man sich nach dem Training oder Spiel ruhig mal ein paar Bierchen gönnen. Zum Winter hin wird’s bei mir immer eng. Ich muss immer zusehen, dass ich genügend Schokolade auf Vorrat liegen habe. Je nach Temperatur brauche ich dann schon mal ein bis zwei Tafeln. Aber ich habe jetzt schon Angst vor der Zukunft, euren Aussagen nach dauert es bei mir noch zwei oder drei Jahre, dann sehe ich so aus wie ihr.

IchSo: Was soll das denn heissen? Dann bekommt dein Körper erst den richtigen Feinschliff. Du bist mit Deinen 19 Jahren einer der Jungen Wilden im Team. Wie fühlt es sich an in der Kabine zwischen all den alten Säcken zu sitzen?
ErSo: Manchmal denke ich mir: Scheiße, so sollst du auch mal in 5- 10 Jahren aussehen. Aber sonst ist es ganz ok, habe mich an die fürchterlichen Anblicke gewöhnt. Außerdem steht immer ein Kasten in der Mitte mit kühlem Blondiehnen. Das lenkt ein wenig ab. ;-)

IchSo: Ach so ist das. Der volle Kasten Bier motiviert Dich also zum Training zu kommen. Jetzt muss man sagen, es gibt viele gute junge Talente im Verein – viele machen aber, was sie wollen. Hast Du die richtige Einstellung und hörst Du drauf, was der Trainer Dir sagt?