ICHSO: ER SO: Mit Roman Weidenfeller - der, der immer weiter macht!

Im IchSo: ErSo: Interview von dieerste.tv begrüße ich, die Nummer 22, heute nach Neven Subotic den nächsten Borussen. Es ist die Nr. 1 vom BVB, Roman Weidenfeller.

IchSo: Schön jetzt hab ich Mal die Zeit für Dich gefunden. Du warst schon ein bisschen anstrengend mit Deinen ganzen SMS und Mails, aber Du sollst haben, was Du Dir wünscht. Das bist Du ja gewöhnt.
Kommen wir zu Dir. Du hattest Dein Debüt beim BVB 2002 und hast somit die schwarzen Jahre des Vereines miterlebt, jetzt wo alles leuchtend Gelb ist. Wie war die Zeit für Dich?
Er So: Ja, ich habe wirklich alles durch hier beim BVB, von der Champions-League bis zum Verhindern des Abstieges. Ich bin froh, dass es jetzt alles so gut und positiv läuft. Hoffen wir, dass es so weiter geht.

IchSo: Und wie fühlt sich die aktuelle Situation für Dich an? Spürst Du Stolz? Spürst Du Genugtuung all denen gegenüber, die lange Kritik am Verein hatten?
ErSo: Ich spüre mächtig viel Stolz. Ich bin Stolz auf meine Mannschaft und stolz auf den Verein. Aber wir haben bisher noch gar nichts erreicht. Die Saison ist noch richtig lang.
Also noch ein weiter Weg.

 

IchSo: Du hattest vor 2 Jahren ein echtes Seuchen Jahr hinter dir mit vielen Verletzungen. Was geht einem da wirklich durch den Kopf, wie fühlt man sich, wie motiviert man sich?
ErSo: Diese Zeiten sind für ein Fußballer das aller schlimmste.
Das macht einen auch traurig. Es ist wirklich nicht einfach, denn man muss seinem Körper die Zeit geben, die er braucht. Für mich war es besser, dass ich mich zurück gezogen habe und die Reha in Donaustauf bei Klaus Eder (DfB-Physio) durchziehen konnte. Denn den Anblick, die anderen Jungs beim Training oder auch so zu sehen,ist immer sehr schwierig. Man kann nicht das tun, was man von Herzen her gerne macht und man kann der Mannschaft auch nicht helfen. Das ist keine einfache Situation für einen Sportler.

IchSo: Wenn man bei Google Deinen Namen eingibt, stellt man schnell fest, dass die meisten gar nicht nach fußballerischen Infos über dich suchen, sondern sich informieren ob Du eine Freundin hast. Was machst euch Fußballer so unwiderstehlich? ErSo: Sorry, aber das kann ich selber nicht beurteilen, das musst Du eher die Damenwelt fragen. Es sind doch Damen? Jedenfalls wurde ich noch nicht von Männern angesprochen.
*lächelt*

IchSo: Naja, ich hab da meine ganz eigene Philosophie. Aber egal. Sag Mal warum bist Du eigentlich Torwart geworden? Wie merkt man, dass man im Bälle fangen gut ist?
ErSo: Das war ganz einfach: Es war warm im Sommer und ich hatte keinen Bock bei der Hitze zu laufen. Dann bin ich einfach ins Tor gegangen. Ich hatte dann in der frühen Jugend auch mal eine Problem, denn meine Mannschaft von den Sportfreunde Eisbachtal war sehr gut und ich hatte nie was zu tun. Das war ziemlich langweilig und es hat mich zuerst gestört, dass es bei Torhütern nur schwarz oder weiß gibt, entweder bist Du der Held oder der Depp. Trotzdem entschied ich mich dann irgendwann dafür Vollgas zu geben. Das Hobby zum Beruf zu machen ist doch das geilste was einem passieren kann.

IchSo: Wie von allen anderen Interview Gästen wollen wir auch von Deinen Erfahrungen als Profi Dinge lernen, die uns in der Kreisliga helfen könnten. Es muss auch bei Dir mal Zeiten gegeben haben, wo es im Team nicht stimmte, jeder hat über den anderen geredet, es gab viele Streits und Meinungsverschiedenheiten.
Ich schätze Dich so ein, dass Du auch mal lauter wirst, wenn nicht alle machen was sie sollen. Wie löst Du solche Probleme?
ErSo: Ich bin immer ein Freund davon, die Dinge ehrlich und gerade heraus anzusprechen.
Unter Männern ist doch dann sowas schnell gelöst. So wie es sein soll. Oder wie würdet Ihr das sagen?

IchSo: Wir hatten bei uns eine ähnliche Phase wie Ihr. Wir waren zweiter und hatten 7 Siege in Folge. Irgendwie sind wir in ein Loch gefallen. Wie kommt man daraus und wie könnt Ihr verhindern in ein Loch zu kommen?
ErSo: Besinnt euch darauf, wie es vorher gelaufen ist, versucht die Abläufe und Mechanismen wieder herzustellen, die ihr bis dahin hattet. Denkt nicht über Morgen nach, nicht über Sieg oder Niederlage, sondern spielt einfach Fußball.
Wir werden nicht in ein Loch fallen, weil wir uns richtig einschätzen können. Wir wissen, dass es im Moment gut läuft, aber wir wissen auch, dass erst am Ende jeder weiß, ob wir wirklich was erreicht haben. Unsere Mannschaft ist immer hungrig genug weiter zu machen.

IchSo: Naja, auch wenn´s nur von Dir kommt, ein Versuch ist es ja Wert. Jetzt mal was für die BVB Fans unter den Lesern. Wie lange willst Du das schwarz Gelbe Trikot noch tragen?
ErSo: Auf jeden Fall bis zum 30.06.2011. Dann läuft mein Vertrag aus, aber ich verspreche den Fans bis dahin immer alles zu geben. Was danach kommt weiß ich noch nicht, ich habe hier darum gebeten, die Gespräche zu verschieben, da ich mich zu 100% nur auf das Sportliche konzentrieren will. Ich bin seit 8 Jahren hier. Das ist meine neunte Saison.
Ich fühle mich in der Stadt Dortmund sehr wohl. Die Menschen hier sind gerade aus, sowie ich. Das gefällt mir sehr gut.

IchSo: Du bist ein Kumpel von Metzelder, der nun bei Schalke keine einfache Zeit hat. Schlecht für Ihn, gut für Dich?
ErSo: Das ist doppelt schlecht. Erstens weil Metze bei den falschen unterschrieben hat, aber auch, weil es für ihn schlecht läuft. Klar, er hat die falschen Farben an, aber deshalb wird unsere Freundschaft nicht leiden. Er ist ein guter Junge, das weiß hier jeder. Wir sind häufig in Kontakt und ab und zu treffen wir uns, aber nie in Gelsenkirchen oder Dortmund.

IchSo: Themenwechsel. Bitte ergänze mal spontan folgende Sätze:
Wäre ich eine Spielerfrau, dann wäre ich die Frau von…
ErSo: STOP!!! Spielerfrauen haben den geilsten Job auf Erden!!! *lacht*

IchSo: Schön, dass Du so ehrlich bist. Und ich freue mich, dass Du uns gesagt hast, dass auch persönliche Fragen für Dich okay sind. Also, Hand aufs Herz: 4-lagig, 3-lagig oder Feuchttücher? Was wischt sich besser? Also: Warmduscher oder Blutgrätscher?
ErSo: Auf jeden Fall 4 lagig, weich muss es sein! Ich dusche warm, kann aber auch richtig abgrätschen!

IchSo: Du hast viele Mitspieler erlebt. Der ein oder andere war ähnlich sprintstark wie Du. Sei ehrlich wie viele Stunden länger musstest Du trainieren um, die gleiche Strecke zu laufen wie Odonkor in 45 Minuten gelaufen ist?
ErSo: *lacht* Ich laufe immer noch und er ist schon lange nicht mehr hier.

IchSo: Ok Roman, komm hier unter uns wie geht die Saison aus? Platz 1-3 oder Platz 15 -18??? Was sagt Dein Gefühl?
ErSo: Wenn es so weiter läuft, sind die Möglichkeiten groß.
 

IchSo: Oh man ey. Ihr seid Fußballer und keine Politiker! Du hast jetzt die einmalige Gelegenheit noch eine Sache zu sagen, die Dir am Herzen liegt!
ErSo: Immer weiter! Immer weiter! Guter Blog Jungs!
 

Ich so: Amen! Okay, Abpfiff. Haste ganz gut gemacht. Viel Glück für die Saison. Seht mal zu, dass Eure Bundesligaspiele bald wieder Samstags sind und nicht Sonntags, wenn wir selber auflaufen müssen, dafür wäre nächstes Jahr die Champions-League die Lösung!ErSo: *grinst* Überragendes Interview, immer wieder gerne! *grinst noch mehr*

Infos und Links zu Roman Weidenfeller:

Geboren am: 06.08.1980 in Diez

Größe: 1,88m

Gewicht: 88kg

Vereine: Sportfreunde Eisbachtal, FC Kaiserslautern, Borussia Dortmund

Mein Blog bei Spox.com - wie es sich anfühlt Roman Weidenfeller in der Spielerlounge in Brakel zu Interviewen - KLICK!

Der darauf entstandene Bericht über Romans Leistungssteigerung bei SPOX.com. Klick!

Roman´s Website http://www.roman-weidenfeller.de

Roman bei Transfermarkt.de 

Roman bei Wikipedia 

Borussia Dortmund www.bvb.de

Meine persönliche Einschätzung:

Im Prinzip kam das Interview sehr spontan und Roman lud mich

ganz unkompliziert zum Trainingsgelände in Brakel ein.

Zuerst brachte mich Willi der Platzwart in die Küche am Presseraum und gab mir nen Kaffee.

Dann kam Roman und nahm mich mit in die Lounge.

Es lief MTV und die Köche waren am kochen. Roman holte den nächsten Kaffee.

Das Gespräch war super locker, und hinterher wurde es echt witzig. Ich hatte auf der

einen Seite das Gefühl, ich würde ihm viel Zeit stehlen, er gab mir aber das Gefühl,

das er sogar noch gerne weiter geschwatzt hätte.

Sehr angenehm. Man spürte auch die Gelassenheit der anderen Spieler die mir

Über den Weg gelaufen sind. Zidan, Schmelzer und Großkreuz. Auch das Trainerteam

Hatte gute Laune. Am Ende bedankte sich Roman zwei mal bei mir.

Das muss ich auf jeden Fall wiederholen.

Welchen BVBler nehm ich mir als nächstes vor?

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