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Gefangen im Netz des Fußballs |
Ich brauchte dieses Mal etwas länger um mir klar zu machen, dass mein Team nach dem Nachholspiel jetzt wieder auf Platz 2 steht. Jetzt ist es einfach ein klasse Gefühl die Tabelle zu lesen.
Samstag war endlich der Tag des ersten Sieges seit dem ich hier bin. Doch auch einen Verlust musste Die Erste hinnehmen und richtige Siegesfreude sieht eigentlich anders aus.
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Die Haltung muss stimmen! |
Auf Wunsch des Trainers fand die Spielbesprechung nicht in den Kabinen des Gegners statt. Man traf sich früher und schwörte sich in den heimischen Räumen auf dieses Spiel ein. Die Truppe nahm sich viel vor, denn man wollte endlich zurück zu dem tollen Fußball, den man in den ersten 7 Spielen der Hinrunde gezeigt hatte. Der Trainer selbst blieb in diesem Spiel vorerst auf der Bank. Er wollte sich das Ganze dieses Mal von außen in Ruhe angucken und vertraute ganz auf seine Jungs. Das ist ne sehr gute Geste gewesen, denn die anderen, die auf die Bank mussten, waren ebenfalls bisher immer wichtig für die Mannschaft. Einer taktischen Änderung zu Folge musste der zweite Stürmer weichen. Das war für ihn sichtlich nicht leicht hinzunehmen, doch musste er für den Erfolg da durch. Es war gut, dass er sah, dass auch der Trainer sich nicht zu schade ist, für den selben Zweck zu sitzen.
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Wir bringen alles selber mit. Scheiß Armut bei den Gegnern! |
Nun fuhr man geschlossen zur schönen neuen Anlage des HSC Hamm und zog sich dort um.
Der HSC scheint wirklich ein toller Verein mit großem Angebot zu sein, doch anscheinend reichten die finanziellen Mittel nicht einen zweiten Trikotsatz zu kaufen und so mussten die
Clowns vom HSC mit Neongelbe Leibchen spielen. Wir hatten natürlich unseren zweiten Satz Trikots wie immer dabei, aber wir sind ja nicht Mutter Theresa. So dachten wir und ließen
die Gegner in das optische Leiden steigen.
Meine Güte… ich glaube ich kriege es jetzt endgültig nicht mehr raus dieses „wir“ zu schreiben. Ich bin schon in dieser kurzen Zeit Teil dieses Teams geworden, obwohl ich selber nicht einmal Spiele. Das ist doch eigentlich eine wunderbare Sache, oder?
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Der Kapitän voll konzentriert vor dem Anpfiff |
Nach dem Warmmachen ging man noch einmal in die kleingeratenen Kabinen. Der Coach
machte den Spielern noch mal bewusst,dass es jetzt losgehe. Seiner Meinung nach habe der ein oder andere immer noch nicht die richtige Körperhaltung erkennen lassen.
Ich weiss, was er meinte…. Einer von Ihnen redete unentwegt, auch während des Warmlaufens. Das wirkte nicht gerade wie die richtige Konzentration vor einem wichtigen Spiel, in dem man gewinnen musste. Ausserdem fühlten sich wohl einige Spieler dadurch abgelenkt und gaben ihm das deutlich zu verstehen… aber auch hier hatte er natürlich das letzte Wort.
Der Schiri pfiff die Partie an, das Spiel sah für meine Augen sehr zerfahren aus und ist mit Sicherheit nicht das gewesen, wovon man hier sprach wenn man vom gutem Fußball der ersten Wochen redete. Und wenn mein Gefühl mich nicht täuschte, so hatte DieErste auch
11 Trainer auf dem Platz, und das ist durchaus nicht positiv gemeint, denn jeder be- oder verurteilte die Entscheidung des Mitspielers, jeder musste sein Kopfsenf dazugeben. Das passte doch irgendwie nicht.
Trotzdem kam die Truppe auf Grund von der sichtlich vorhandenen individuellen Überlegenheit zu Torchancen und eine davon wurde dann auch endlich zum 0:1 Führungstor verwandelt. „El Panthero“, seines Zeichens einzige Spitze, markierte nach feiner Vorarbeit von der „Weißen Feder“ das 0:1. Trotz der Führung bekam die Erste das Spiel nicht in den Griff, das lag nicht am Gegner.
Meine Güte, was zur Hölle ist denn da los, dass es so stockt und harkt?
Noch vor der Halbzeit viel auch die 0:2 Führung. Playmobil, der Linksverteidiger brachte den Ball mit einem schnellen Steilpass zu Zappomoyela, wie der Name schon sagt, Rechtsverteidiger, der auf Grund der dieses Mal vorhanden Freiheit in die Mitte stieß und mit direktem Pass auf den führenden der Torschützenliste durchstecke… dieser brauchte nur noch vollstrecken.
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Der sichere Rückhalt...manchmal ;-) |
In der 2. Halbzeit kam man besser ins Spiel, doch der Gegner gab sich noch nicht auf und setzte immer wieder gefährliche Konter. Doch der Torwart der Ersten hatte wohl einen guten Tag erwischt und hielt, was es zu halten gab. Bis dann plötzlich und aus dem nichts das 1:2 viel. Wie zur Hölle konnte das passieren? Ich stand starr und meine Augen waren weit aufgerissen. So sieht ehrliche Fassungslosigkeit aus!
Jetzt sollte es also noch Mal spannend werden. Doch dann kam es zu einer undurchsichtigen Aktion. Zappomoyela, der in dieser Saison immer spielte und wichtiger Teil des Konstrukts war, und trotz seiner defensiven Position durch seine Flanken und Pässe auch bereits viele Tore ermöglichte, ging in einen vielleicht unnötigen Zweikampf. Ich konnte von meiner Position nicht alles sehen… der Schiedsrichter zog sofort die rote Karte und verwies ihn des Platzes. Mit gesenktem Haupt ging er zu den Anhängern und Auswechselspielern.
Wie sich rausstellte entschied der Unparteiische auf versuchte Tätigkeit, doch selbst der Trainer der Gegner, welcher genau daneben stand, sagte: „Das war eigentlich nichts“.
Aber auch hier in der Kreisliga scheint es solch unglückliche Entscheidungen zu geben.
Und so verlor die Erste einen wichtigen Spieler. Wie lange? Das konnte man mir bisher nicht sagen.
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Die 22 kriegt Stoff vom Kapitän! |
Nun war es die Erste, die mit einem Man weniger die knappe Führung verteidigen sollte und jetzt zu Kontern kam. Konter über Konter, doch kein Tor. "Jungs, was ist das für ein Scheiß? Macht das Ding rein“ – dachte ich bei mir. Das Team vom HSC drückte und drückte, doch dann stach „Tigerkralle“ im Stile eines echten TORrero zu. Mit letzter Kraft, lief er alleine auf den Torwart zu und versenkte eiskalt mit seinem schwachen Linken.
Ja Mann! Ja Man!n Jaaaaa! – jubelten die Mitspieler und die Zuschauer. Das war wie eine Befreiung. Damit war klar, die drei Punkte hat man in der imaginären Tasche.
Sieg, 3 Punkte und Tabellenplatz 2. Alles Top! Doch irgendwie war die Stimmung nicht so ausgelassen, wie ich erwartete. Vielleicht waren die Jungs mit sich unzufrieden, weil sie wissen, sie könnten es besser? Vielleicht denken sie an die nächsten Spiele, bei denen ein wichtiger Spieler fehlen wird. Vielleicht waren sie auch einfach nur kraftlos und müde.
Jedenfalls war ich schon direkt nach dem Abpfiff gespannt, was in der kommenden Woche auf die Spieler wartet. Denn im nächsten Spiel steht ein echtes Spitzenspiel mit dem Viertplatzierten an. Hier muss ein Sieg her!
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