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Bier, Ball und verschwitzte Klamotten. Echt! |
Da war es endlich! Das Gefühl nach einem hart erkämpften und verdienten Sieg bei einem Spiel, bei dem es um wirklich sehr viel ging!
Herrlich. Lange saßen wir alle gemeinsam in der Kabine, die Spieler warteten bis das aus den starken Duschköpfen unserer Kabinendusche endlich wieder warmes Wasser kam, denn die erste Füllung des Heizkörpers benötigten die Versager aus der Kabine des Gegners.
Diese Zeit konnten wir uns allerdings positiv zu Nutze machen. Ausschwitzen, Bierchen genießen und gemeinsam entscheidende Situationen des Spiels durchdiskutieren. So wie es sein soll!
An diesen Punkt an zu kommen, war allerdings kein leichter Gang. Die Erste spielte wie in meinem letzten Tagebuch Eintrag ausgiebig beschrieben, gegen einen direkten Konkurrenten um den Aufstiegsplatz 2. Es hieß also Heessen auf Platz 2 gegen VfK Nordbögge auf Platz 3 mit einem Spiel weniger.
Eiskalt war es an diesem Sonntag, aber trotzdem ließen sich die Anhänger des Heimteams nicht beirren und kamen aus Ihren warmen und gemütlichen Wohnzimmern zum Platz um die Erste anzufeuern. Es war schön, dass es leckeren Glühwein, Rum oder Likör gab. Es war ungewöhnlich aber gut, dass es auch bei 0 Grad Außentemperatur Grillwürstchen gab. Der ein oder andere wird Grillmeister Max dankbar gewesen sein, denn lecka schmeckts ja immer, egal was der Wettergott anstellt. Ich jeden Falls habe mir mehr Rum als Glühwein geben lassen. Ich dachte ich könnte damit meinen Körper von innen desinfizieren um die Reste meiner Krankheit von den Vortagen zu verjagen. Mein Körper ließ sich dabei nicht helfen, aber es schütze mich vor dem Erfrieren.
Zum Spielverlauf. Die Jungs waren wie immer vor dem Spiel bei ihrem Aufwärmprogramm locker und guter Dinge. Ob sie konzentrierter waren als sonst konnte ich nicht sehen. Ich schaffte es dieses Mal vor dem Spiel nicht in die Kabine und konnte so keinen direkten Blick in die Augen wagen. Der Trainer jedoch schien dieses Mal wieder viel Vertrauen zu haben, denn obwohl es hier um viel ging, ließ er sich und den eigentlichen Kapitän als alternative Waffe für die zweite Hälfte auf der Bank Platz nehmen.
Der 27er, etatmäßiger Innenverteidiger konnte letzten Endes doch auflaufen.
Mit professionell getapten Oberschenkel und wahrscheinlich mit der einen oder anderen Schmerztablette stellte er sich in den Dienst seiner Mannen.
Von Beginn an dominierte DieErste das Spiel. Mehr Ballbesitz, sicheres Passspiel, viel Laufbereitschaft, das sah doch schon mal gut aus. Aber trotzdem kam man nicht zu Chancen.
Wie es dann so ist im Fußball, kommt dann in so einem Spiel der Gegner zu Kontern.
Diese setzten die Heessener auch, aber der Torwart meiner Nordbögger schien einen ähnlich guten Tag erwischt zu haben, wie im letzten Spitzenspiel gegen Flierich und kratze zwei Mal gekonnt von der Linie. Es wäre aber auch so unverdient gewesen!
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Dicke Qualität beim Gegner! |
Man kam wahrscheinlich nicht zu vielen Chancen, weil der dicke Kapitän der Gäste trotz seiner 120kg, bei geschätzter 175 cm Körpergröße verdammt viel Qualität hatte.
Ich hörte ihn 90 Minuten lang hächeln, er bekam kaum Luft, aber der Junge konnte dieses Spiel spielen. Technik, Übersicht, Spielverständnis. Er hatte einen wunderbaren Schuss, aber eben auch 40kg zu viel auf den Rippen. Aber von seiner Einstellung könnte sich der ein oder andere Möchtegern-Fußballer ne Scheibe abschneiden, das würde dem Dicken dann wiederum auch gut tun.
Ein Pfundskerl, wirklich!
In der Halbzeitpause durften die Jungs sich erst mal aufwärmen. Der Trainer wollte nichts ändern und sprach den ersten Elf weiterhin sein Vertrauen aus. Die anderen versauerten weiter auf der Bank. So ist das halt.
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Torschütze geht. Neue Schußgewalt kommt! Teamspirit! |
Am Spielverlauf änderte sich nicht viel. Der VfK behielt die Oberhand, obwohl Heessen jetzt ein bisschen mehr nach vorn versuchte.
Praktisch aus dem Nichts bekam unsere hängende Spitze Lenser den Ball an den Fuß.
Aus 16 Meter schob er den Ball gekonnt ins Netz.
Glückseligkeit und viel Freude auf und neben dem Platz. Doch das Ding war noch nicht durch.
Wie soll ich diese 35 Minuten überstehen?… 1:0 ist nichts. Es ist noch viel Zeit und ich friere mir die Eiere ab, verdammt. Ich hätte ja gehen können, aber ich würde es mir nie entgehen lassen, was noch passieren könnte. Egal ob Sieg oder was anderes. Jetzt standen doch definitiv genügend Emotionen auf dem Plan!
Es ergaben sich weitere Chancen und ein Pfostenschuss für die Jungs. Doch in der Schlussminute sollten alle Zuschauer noch mal ein paar Haare verlieren und gewaltig altern.
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Erbitterte Zweikämpfe im Spitzenspiel! So muss das! |
Durch einen beschissenen Fehlpass sollte noch Mal ein Stürmer der Gegner alleine auf das Tor laufen, doch auch hier konnte der Keeper parieren.
Scheiße, Scheiße, Scheiße. Das wäre es gewesen. Mein Gott, mein Herz ist mir bis in die Skisocken gerutscht. So sehr man es sich wünscht, sowas nicht zu erleben, im Inneren ist es genau das, genau deshalb geht man bei 0 Grad zu einem Spiel in der Kreisliga!
Weil auch da pure Spannung geboten wird. Puhhh.. Abpfiff! Erleichterung und Freude.
Schnell verschwanden alle. Alle glücklich, aber auch alle erfroren.
Die Spieler rannten mit zwei Kisten Pils in die Kabine um den Sieg zu begießen und der Trainer musste das Erlebnis der Schlußminute erst einmal verdauen.
Er wurde aber schnell abgelenkt, denn er wurde das ein oder andere Mal aufmerksam gemacht,
dass ihm der Sieg teuer zu stehen kommt. Denn ein „zu 0“ kostet ihn und seinem Trainerkollegen jedes Mal richtig Kohle. Und so hieß es: „Mannschaftskässchen fülle Dich! Sonnenstrand wir kommen!“.
Herrlich! Geil! Und so wie es sein soll.
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