6. November 2010

Tagebuch Eintrag 2 - vor dem ersten Spiel.

Tagebuch Eintrag 2 - vor dem ersten Spiel.

Ich stand am Bahnhof und der kahlköpfige große Mann in einer blau-schwarzen Jacke mit dem
Vereinswappen des VfK auf der Brust stieg aus, guckte ein wenig grimmig und stellte sich dann aber sehr selbstbewusst als Uwe vor. Er sei der Co-Trainer und Platzwart. Wir fuhren direkt zum ersten Training. Auf dem für Kreisliga unerwartet schönen Kunstrasen-Platz spielte eine Jugendmannschaft. Doch wir gingen direkt an dem Platz vorbei in ein altes Feuerwehr Gebäude.
Hier sind also die Kabinen. In der Kabine standen offene Taschen und es roch nach Schweiß. Da muss ich mich wohl dran gewöhnen. Wir gingen einen Raum weiter. Dort saßen dann wohl die Spieler, die Stimmung war spürbar gut. Einer der Spieler musste sich die ganze Zeit scharmlose Sprüche wegen seiner ungewaschenen, nach altem Schweiß stinkenden Hose reinziehen. Ich dachte nur - selbst Schuld der Idiot. 

Der Trainer gab mir kurz die Hand und sagte: „Setz Dich hin, wir haben nicht viel Zeit…Du lernst früh genug die ganzen Birnen hier kennen.“ Das tat ich dann auch. Ich wusste nicht, worum es wirklich ging, aber es wurde über die Einstellung im Training und die anscheinend bittere Niederlage des letzten Wochenendes diskutiert. Es waren sich alle einig, es müsste mehr Zug in die Aktionen. Beim darauf folgenden Training sah es für mich so aus, als hätte jeder das Gespräch angenommen. 

Das Training endete mit einem Abschlussspiel. Ich hätte mir das nicht so vorgestellt. Einer der Jungs, der mit der widerlich stinkenden Hose, hatte einen gewaltigen Schuss. Ich blieb nicht bis zum Schluss und auch für das darauf folgende Training konnte ich mir nicht viel Zeit nehmen.

Ich verfolgte beim 2. Wochentraining am Donnerstag nur die Ansprache des Trainers. Am kommenden Sonntag erwarte man einen Gegner, der eine machbare Aufgabe darstellt, aber trotzdem erwarte er von allen eine andere Körpersprache als zuletzt. Man solle sich gefälligst den Arsch aufreißen, damit man jetzt die kommenden 6 Spiele des Jahres noch mit jeweils 3 Punkten auf dem eigenen Konto verbucht. Laufbereitschaft und Zweikampfstärke wäre der einfache Schlüssel. An die einfache Sprache, die hier benutzt wird, muss ich mich wohl noch gewöhnen.
Jedenfalls bin ich auf den kommenden Sonntag
gespannt. Ich hoffe, nach dem Spiel mit dem Team mein erstes Blondes genießen zu können oder in der Art der Ruhrpöttler hier gesagt: Ich hab übelst Bock mir einen mit den Kumpeln zu saufen. Die Bude am Platz wirkte klein, aber herzlich. Das lässt hoffen.




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